Baseball im hohen Norden
Ein Stück Amerika im hohen Norden: Es ist Mittwochnachmittag. Pitcher und Batter, Catcher und Runner geben auf dem Ehrenhain am Stadion den Ton an. Jugendliche wie Erwachsene. Auf der im Mai eingeweihten Spielstätte der Flensburg Baltics wird trainiert. Und dort finden auch die Heimspiele statt. Dann fiebern die Zuschauer mit: Welches Team wird nach neun Innings die meisten Runs erzielt haben?
Nach Auflösung der "Flames" war Flensburg eine Baseball-freie Zone. Doch seit exakt zehn Jahren dreht sich alles wieder um den kleinen, etwa 160 Gramm schweren Ball: Die Baltics sind auf Expansionskurs. "Es gab Zeiten, da hat sich die Spielerzahl Jahr für Jahr fast verdoppelt", berichtet Spartenleiter Lars Wegner.
65 Mitglieder zählt der Verein derzeit. Er stellt zwei Herrenmannschaften in der Verbands- und Landesliga sowie ein Jugendteam. Wie groß das Interesse inzwischen ist, lässt sich an Hand der Zahl von über 600.000 Klicks auf der Homepage ermessen.
2001 war Wegner Mitbegründer des "American Sports Club e.V.", in dem nicht nur Baseball, sondern auch Foot- und Basketball gespielt sowie das Cheerleading zelebriert wurde. Zwischenzeitlich nannte man sich Baltic Knights, nahm den Spielbetrieb im Schleswig-Holsteinischen Baseball-Verband (SHBV) auf und schloss sich später als reine Baseball-Sparte dem Verein DGF Flensburg an. Warum? "Weil", so Wegner, "die Arbeit technisch und organisatorisch nicht mehr zu bewältigen war."
Dass der Verein eine Erfolgsstory schreibt, zeigt, dass die 1. Herren 2009 und 2010 die beste Mannschaft auf Landesebene war. Auf einen Auftritt in der Regionalliga verzichtete das Team nur, weil zu diesem Zeitpunkt noch kein adäquater Platz existierte.